Generalversammlung & Wirtschaftsforum „Dreijährige Bilanz Kroatien-EU“
Kroatien im Aufschwung - Chance für steirische Betriebe
[Raaba, RLB Steiemark 20. April 2016]
Die Kroatisch-Österreichische Handelskammer (KÖHK) hielt an Ihrem Sitz in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark ihre Generalversammlung ab. Anschließend fand das Wirtschaftsforum statt, bei dem den inhaltlichen Schwerpunkt die Bilanz der dreijährigen EU-Mitgliedschaft Kroatiens bildete.
KÖHK-Präsident MMag. Martin Schaller hatte dazu gute Nachrichten parat:
"Nach sechs Jahren der Rezession erwartet Kroatien 2016 ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,5 und 2 Prozent. Dies ist auch für Österreich als einen der wichtigsten Handelspartner Kroatiens gut". Gastredner Dr. Erhard Busek betonte in seiner Rede die Bedeutung eines gemeinsamen Europas, "das jetzt nicht aus Angst innere Grenzen aufziehen soll".
Kroatien scheint sich langsam aus seiner wirtschaftlichen Rezession zu erholen.
"Die neue kroatische Regierung hat sich dazu engagierte Ziele für die Zukunft gesetzt", fasste Präsident Schaller zusammen. So soll die Staatsverschuldung auf 80 % des BIP gesenkt, staatliches Eigentum in Höhe von 500 Millionen Euro verkauft und eine bessere Ausschöpfung der europäischen Fonds erreicht werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Kroatien aufgrund der noch geringen Ausnützung von EU-Fonds derzeit mit 30 Millionen Euro zu den Nettozahlern in der EU zählt. Durch mehr Rechtssicherheit sollen zudem ausländische Investitionen angelockt werden.
Sehr zuversichtlich sieht die kroatische Botschafterin Dr. Vesna Cvjetković die wirtschaftliche Zukunft: "Wir glauben, dass wir ein Wachstum von zwei Prozent schaffen werden. Österreich ist und bleibt einer unserer wichtigsten Partner auf diesem Weg."
Gastredner Dr. Erhard Busek betonte einmal mehr die Bedeutung eines gemeinsam starken Europas. "Europa hat 7 Prozent der Weltbevölkerung und 20 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Wir müssen unsere Kräfte mobilisieren, um zu bestehen." Busek sieht die Wirtschaft traditionell als Vorreiter für die Zusammenarbeit zwischen Ländern. Trotz großer Herausforderungen - Stichwort Grexit, Brexit, Flüchtlinge - gäbe es keinen Anlass für eine Untergangsstimmung. "Die Flüchtlingsströme dürfen uns nicht dazu verleiten, aus Angst Grenzen in unseren Köpfen entstehen zu lassen", so Busek.
Präsident Schaller abschließend: "Die KÖHK wird die Vernetzung von Betrieben und Institutionen weiterhin aktiv unterstützen und vorantreiben. Wenn Menschen zusammenarbeiten, profitieren Wirtschaft und Wohlstand in beiden Ländern."
Für den musikalischen Rahmen hat diesmal Grazer Sopranistin, kroatischer Abstammung, Margareta Klobučar, in Begleitung von Olena Mischiij am Chello, gesorgt.